Tierheilpraxis Traeger

Trichomoniasis (Trichomonaden)

Trichomonaden sind so genannte Protozoen. Das sind mikroskopisch kleine Geißeltierchen, die ca. 8 x 11 tausendstel Millimeter groß und birnenförmig gestaltet sind. Wie der Name es schon vermuten lässt, besitzt die Trichomonade Geißeln. In diesem Fall vier Vordergeißeln und eine Schleppgeißel.

Die häufigsten Vertreter der Trichomonaden sind T. gallinae, bei Hühnervögeln oder T. columbae, bei Tauben. Beide Arten sind aber auch bei anderen Vogelarten, z. B. bei Greifen und Ziervögeln, besonders bei Wellensittichen, Kanarienvögeln und Sperlingsvögeln anzutreffen.

Trichomonaden lieben eine feuchte Umgebung. In Wassertränken, Badegefäßen, feuchten Volieren, Pfützen und in stehenden Gewässern können sie lange überleben. In einem solchen Milieu vermehren sich die Parasiten durch direkte Zweiteilung.

Temperaturen über 50 Grad oder die Austrocknung der feuchten Umgebung lassen Trichomonaden absterben. Durch erneutes „Anfeuchten“ lassen sie sich nicht reaktiveren.

Oft trägt ein Vogel (Zukauf, nach Ausstellung, Füttern von Jungtieren, …) die Krankheit in den Bestand ohne selber Symptome zu zeigen. Tiere, die ein geschwächtes Immunsystem haben, erkranken dann als erstes. Besonders gefährdet sind Jungtiere, da deren Immunsystem noch nicht voll entwickelt ist. Das heimtückische an dieser Krankheit ist, dass ein Tier jahrelang Träger sein kann, bevor Trichomoniasis z.B. durch Brut oder Stress zum Ausbruch kommt. Zu den markantesten Symptomen gehören die typischen gelben käsigen Belege im Rachenraum, deshalb wird diese Krankheit bei Tauben auch als „gelber Knopf“ bezeichnet. Weitere Symptome sind ständiges Hervorwürgen von stinkendem Schleim und Futter sowie Apathie, Gewichtsverlust und Atemnot.

Die Geißeltierchen leben im Nasen- Rachenraum und im Extremfall im Magen- Darmtrakt der befallenen Vögel. Durch Schnäbeln oder auch nur Trinken aus demselben Wassernapf werden die Erreger weiter verbreitet. Da Kunststoffnäpfe immer feine Risse und Poren aufweisen, in denen sich Feuchtigkeit hält, können sie eine Brutstätte für Trichomonaden sein. Daher empfehlen sich Trinkgefäße aus glasierter Keramik oder V2A.

Auch vorbeugend kann einiges getan werden. Regelmäßig etwas Obstessig in die Tränken gegeben, verhindert die Ausbreitung. Trichomonaden lieben kein saures Milieu. Sie reagieren gut auf Desinfektionsmittel, deshalb ist das periodische Desinfizieren der Käfige und Tränken zu empfehlen. Zugekaufte Vögel sollten als Schutz für den sonstigen Bestand mit Hilfe eines Kropfabstrichs untersucht werden. Nur so lassen sich Trichomonaden sicher ausschließen. Es ist immer ratsam neue Tiere eine Zeitlang einzeln zu halten und genau zu beobachten.

Stellt der Tierheilpraktiker oder der Tierarzt den Befall durch einen Kropfabstrich fest, muss der ganze Bestand behandelt werden. Zur Therapie werden handelsübliche Medikamente verwendet.