Tierheilpraxis Traeger

Aspergillose bei Sittichen und Papageien

Aspergillose ist die am häufigsten vorkommende Pilzerkrankung der Sittiche und Papageien. Es gibt alleine über 20 verschiedene Unterarten dieses Pilzes. Die Pilzsporen werden eingeatmet und lagern sich in den Lungen und Luftsäcken der Vögel ab.

Der Aspergillus flavus z. B. wird "Fluch des Pharao" genannt, weil er sich in den Grabkammern der Pharaonen im Laufe der Jahrhunderte bildete und als die Forscher die Grabkammern öffneten, atmeten sie die Sporen dieses Pilzes ein, ohne es zu wissen. Viele von ihnen erkrankten daran und starben.

Es gibt zwei Formen der Aspergillose:

- Die akut Form, diese tritt häufig bei Jungtieren oder Importtieren auf und
- die chronische Form. Diese kommt bei älteren Tieren vor.

Die Inkubationszeit kann mehrere Monate bis Jahre betragen.

Die Krankheitssymptome der Aspergillose haben nicht immer die typischen Symptome einer Atemwegesinfektion.

Klassische Symptome sind unter anderem:

- keuchende Atemgeräusche
- Stimmverlust (kein Sprechen mehr)
- ständige Müdigkeit
- vermehrtes Trinken und "Wasserlassen".
- Abmagerung
- veränderter Kot
- erschwerte Atmung mit Schwanzwippen (Endstadium)

Die Infektion erfolgt meist über

- das Futter (Erdnussschalen),
- die Einstreu,
- zu trockene Raumluft,
- zu wenig Bewegung
- keine direktes Tageslicht (UV-Lampen)
- Stress (Brut, Mauser, Partnerverlust)
- schlecht belüftete Räumen (Aspergillus niger in den Wänden).

Aber auch lange Antibiotikagaben ziehen Pilzinfektionen nach sich, da der Körper des Vogels geschwächt ist und die Pilze sich explosionsartig ausbreiten können.

Eine eindeutige Diagnose wird mit Hilfe eines Röntgenbildes erstellt. Ein vogelkundiger Tierarzt oder Tierheilpraktiker kann die Krankheit mit Hilfe eines Stethoskops diagnostizieren.

Weitere Diagnosen sind möglich durch

- einen Abstrich aus der Luftröhre = kein sicherer Nachweis
- einen Aspergillose-Antikörper-Nachweis
- im akuten Zustand = sicher,
- im chronischen Zustand sinken die Antikörper ab = nicht sicher

Die Pilzknötchen, die sich in der Lunge oder in den Luftsäcken befinden, werden als Aspergillome bezeichnet. Die Knötchen in anderen Organen als Granulome.

Die Therapie besteht im ersten Ansatz in der Prophylaxe, um zu verhindern, dass sich die Vögel infizieren. Die Prophylaxe besteht darin den Sittichen und Papageien möglichst optimale Halte- und Lebebedingungen zu geben, denn mit Verbesserung dieser, kann so mancher Krankheit vorbeugt werden.

- Gutes Futter
- Körnerfutter
- Pellets
- Obst
- Gemüse

Kein Teppich oder Läufer im Raum, da diese sehr gute Pilzfänger sind.

Zimmerspringbrunnen haben sich bewährt. Sie bringt zwar nicht die erwünschte Luftfeuchtigkeit von 80 %, erhöht aber die Luftfeuchtigkeit im Raum zumindest einwenig.

Fliegengitter vor dem Fenster befestigen. So erhalten die Vögel bei geöffnetem Fenster Sonne und damit die benötigten UV-Strahlen.

Im akuten Zustand muss dem Papagei ein Medikament, welches vom Tierarzt verschieben wird, über einen längeren Zeitraum eingegeben werden.

Der Tierheilpraktiker kann eine Nachbehandlung machen, um die Leber und die Nieren, die bei der langen Medikamentengabe oft geschädigt oder geschwächt werden, zu unterstützen und zu regenerieren.

Tierheilpraktikerin
Nicola Traeger, Essen