Tierheilpraxis Traeger

Mucomykose allgemein und beim Igel

Definition

Die Mucomykose wird durch den Erreger eines niedrigen Pilzes hervorgerufen. Klasse: Zygomycetes, Ordnung: Mucorales. Der Begriff „mucor“ kommt aus dem lateinischen und heißt übersetzt  „bin schimmlig“.

Aussehen:

Er wird als Köpfchen- oder Blasenschimmel beschrieben. Seine Sporangien  (Sporenbehälter) sind kugelförmig, die mit kleinen Säulen (Columellen) verstärkt sind.
Die Farbe des flockigen Pilzrasens reicht von hellgrau bis schwarz.

Vorkommen/Übertragung:

Der Kopfschimmel ist auf allen Erdteilen zu finden, besonders aber in den USA und in Europa. In freier Natur kommt der Mucor im Boden, aber auch in organischen Materialen wie verdorbenen Lebensmitteln, im Kompost oder auf dem Mist vor. Seine Sporen haften oft am Staub und werden so verbreitet.

Recht häufig ist er auf Menschen, aber auch auf Haustieren, Nutztieren und u. a. auf Igeln zu finden. Die Übertragung erfolgt entweder von Tier zu Tier oder vom infizierten Stoff zum Tier.

Eigenschaften:

Wie bei Pilzen üblich, bleiben die Sporen im trockenen Zustand sehr lange keimfähig, um sich dann, wenn  das geeignete feuchte Milieu gefunden ist, zu entwickeln. Eine seiner besonderen Eigenschaften ist das Zersetzen von Polysacchariden (Zellulose = Zeitungspapier). Auch eine proteolytische Aktivität, d.h. Eiweißspaltung, wird ihm nachgesagt. Diese Eigenschaften machen ihn zu einem sehr anpassungsfähigen Pilz.

Klinik:

Der Mucor beginnt sich bei einer Temperatur von über 37 °C und einem feuchten Nährboden explosionsartig zu vermehren. In den einschlägigen Fachbüchern werden 4 große Formen beschrieben.

  1. Pulmonale Form: Die Pilzsporen werden eingeatmet und setzen sich in der Lunge  fest und breiten sich dort aus. Besonders beschrieben bei Nutztieren, oder bei Hunden, Katzen und Kleinnagern.
  1. Gastrointestinale Form: Der Pilz wird über verseuchtes Futter oder Lebensmittel aufgenommen und breitet sich im Magen-Darm-Takt aus. Auch hier sind Menschen, Nutztiere und der Hund prädestiniert.

  2. Mykotische Plazentitis: Beim Rind wird eine Pilz bedingte Mutterkuchenentzündung beschrieben, die zum Abort (Fehlgeburt) führen kann.
  1. Kutane Form: Diese Hautform wurde bis jetzt nur beim Menschen beschrieben. Neuesten Beobachtungen zur Folge gibt es die kutane Form auch beim Igel. Das nachfolgende Fallbeispiel soll die Sinne der fleißigen Igelhelfer schärfen, auch einen solchen Pilz in Betracht zu ziehen.

Fallbeispiel:

Frau Goroncy aus Hamburg beschreibt folgende äußerlichen Merkmale:
Sie bekam einen Igel mit Hautveränderungen. Bis zu 5 Cent große Hautplacken lösten sich inklusive der Stacheln ab. Interessant ist, dass die Hautplacken völlig trocken waren. Auch unter den abgelösten Hautteilen war die Haut trocken. Je nach Größe der sich ablösenden Hautveränderungen variierte die Farbe bei kleineren Lappen einfarbig hellgrau bis zu großen Lappen tief dunkelgrau (auch einfarbig).
Nach Einsenden des Materials in ein Diagnostiklabor, wurde ihr das Resultat Mucomycose mucor mitgeteilt.

Sie begann folgende erfolgreiche Therapie:

  1. Sie badete den Igel in einem C….-Bad*, trocknete ihn gründlich ab und beträufelte ihn mit S….*.

  2. Nach dreitägiger Pause wiederholte sie die Vorgänge am vierten Tag noch einmal.

  3. Der Igel wurde unter Beobachtung gehalten. Sowie seine Haut wieder extrem trocken wurde, behandelte Fr. G. die Stellen erneut mit S….*. Auf das Baden wurde dabei verzichtet.

  4. Nach Abschluss dieser Behandlung gab sie dem Igel das homöopathische Arzneimittel Lycopodium C30, um die Leber und die Nieren zu entgiften.

Nach 6 Wochen brachen die Stacheln wieder durch die gesundete Haut.

Was für ein schöner Erfolg!

Anmerkung des Autors:

Wenn der Pilz bei Igeln auf der Haut zu finden ist, ist es, nach der vorher ausgeführten Beschreibung nicht auszuschließen, dass der Pilz sich auch in inneren Organen der Igel festsetzt. Bitte beachten Sie, liebe Leser, auch eine solche Möglichkeit.

*( Da keine Schleichwerbung für Medikamente gemacht werden darf, erfragen Sie bitte beim Komitee für Igelschutz, Hamburg, die beiden benötigten Medikamente.